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Salvador
Felipe Jacinto Dalí, Marqués de Pubol (* 11. Mai 1904 in Figueres, Katalonien
(Spanien); † 23. Januar 1989 in Figueres) war ein surrealistischer Maler,
Schriftsteller, Bildhauer, Bühnenbildner und Schauspieler.
Sein Leben
Salvador Felipe Jacinto Dalí y Doménech wurde am 11. Mai 1904 in der Calle
Monturiol in Figueres, einer Stadt in der nordspanischen Provinz Girona, als
Sohn eines angesehenen Notars geboren. Der Name Salvador war ursprünglich
seinem Bruder gegeben worden. Dieser starb jedoch drei Jahre vor Dalís Geburt.
Bis zur Geburt seiner Schwester Ana María war Salvador das einzige Kind der
Familie. Durch die bürgerliche Gesellschaft und die Erziehung seines Vaters
prägte sich bei Salvador ein Wunsch nach Sicherheit und ein Ordnungssinn aus,
der für sein späteres Leben bestimmend sein sollte.
Als Kind war ihm Zugang zur Küche verwehrt. Er durfte weder geschlachtetes
Fleisch sehen, noch die Zubereitung von Essen.
Bereits in seiner Kindheit machte sich die exzentrische Ader Dalís bemerkbar.
Gerüchten zu Folge soll er regelmäßig seine Exkremente in der gesamten Wohnung
verteilt haben, was seine Familie in helle Aufruhr versetzte und ihn in den
Genuss brachte, alle Aufmerksamkeit zu erhalten. Ob diese negativer oder
positiver Natur war, schien ihn dabei nicht zu interessieren. Als kleiner
Junge ging er bereits mit einer Glocke durch sein Dorf, laut läutend, um
seinem Aufmerksamkeitsbedürfnis gerecht zu werden.
Von 1914 bis 1918 wurde er in der Akademie der Brüder vom Maristenorden in
Figueres unterrichtet. Dort beschäftigte er sich vor allem mit seiner
Persönlichkeit, der er durch sein äußeres Erscheinungsbild Ausdruck zu
verleihen suchte.
Nach einer erfolgreichen Ausstellung in seinem Heimatort 1921 beschloss Dalís
Vater, ihn auf die Schulakademie in Madrid zu schicken. Dort entdeckte er eine
völlig neue Lebensart, die er mit Verzückung annahm. In Madrid lernte er Luis
Buñuel, Federico García Lorca und Pedro Garfias kennen.
1922 bekannte er sich zu den Lehren der „Metaphysischen Schule“ der Malerei,
die von Giorgio de Chirico und Carlo Carrà geführt wurde.
Aufgrund einer Rebellion wurde Dalí ein Jahr von der Akademie ausgeschlossen.
1924 kam es in Katalonien zu Unruhen. Salvador Dalí wurde zu Unrecht als
Anführer angeklagt und verurteilt. Er wurde mit einem zweiten Verweis von der
Akademie und später sogar mit Gefängnis bestraft.
1925 kehrte er an die Madrider Akademie zurück. Hier widmete er sich vor allem
den Schriften des Psychoanalytikers Sigmund Freud. Dalís erste
Einzelausstellung realisierte er in der Galerie Dalmau, Barcelona, und die
Beurteilung der lokalen Kunstkritiker fiel durchaus positiv aus. Danach reiste
er nach Paris, um Picasso zu besuchen.
1926 wurde Dalí endgültig von der Kunstakademie verwiesen. Später offenbarte
er in seiner zweiten Einzelausstellung Einflüsse vom Kubismus und den Werken
Picassos.
1928 wurden im Carnegie Institute von Pittsburg in Amerika die beiden Bilder
von Dalí „Anna Maria“ und „Sitzendes junges Mädchen von hinten“ erstmalig
ausgestellt.
1929 unternahm Dalí seine zweite Reise nach Paris, während er sich der
dortigen Gruppe der Surrealisten anschloss.
Später in diesem Jahr besuchten ihn André Breton, René Magritte, Paul Eluard
und dessen Frau Helena, genannt Gala: eine russische Immigrantin, in die sich
der zehn Jahre jüngere Salvador unsterblich verliebte. Dalís Werbeversuche
waren von Erfolg: Gala blieb bei ihm. 1932 ließ sie sich offiziell von ihrem
Mann scheiden, die kirchliche Trauung mit Dalí wurde hingegen erst 1958
vollzogen.
1934 war die erste Reise in die USA dank eines 500-$-Darlehens von Pablo
Picasso.
1940 - 1948 ein weiterer Aufenthalt in den USA. Bekanntschaft u.a. mit dem
Schriftsteller Maurice-Yves Sandoz, dessen Bücher er illustrierte.
Von 1927 bis 1979 beteiligte sich Dalí an verschiedenen Illustrationen,
schrieb Bücher und eine Autobiografie, drehte Filme, malte Bilder und
veranstaltete Ausstellungen.
Im Jahr 1964 wurde er als Franco-Anhänger für seine Verdienste in der Kunst
mit einem der höchsten Orden Spaniens, dem Großkreuz der Königin Isabella von
Spanien, ausgezeichnet. 1974 wurde das Dalí-Museum in seiner Geburtsstadt
Figueres eröffnet.
1981 wurde bei ihm die Parkinson-Krankheit mit starkem Tremor festgestellt.
1982 starb seine Frau Gala; im selben Jahr wurde er von König Juan Carlos I.
von Spanien zum "Marqués de Pubol" ernannt. Seit 1983 wohnte Dalí allein und
zurückgezogen in seinem Schloss Pubol, wo im Mai des Jahres sein letztes
Gemälde "Der Schwalbenschwanz" entstand. Sein Gesundheitszustand erlaubte ihm
keine größeren Anstrengungen mehr. 1984 erlitt Dalí bei einem Feuer in seinem
Schlafzimmer schwere Verbrennungen.
Dalí starb am 23. Januar 1989 an Herzversagen. Auf eigenen Wunsch wurde er in
der Krypta seines Theater-Museums in Figueres beigesetzt. Als Erben setzte er
den spanischen Staat ein.
Gesellschaftliche Position
Schon früh bekundete Dalí Sympathie für das Regime des Francisco Franco
(„Franco, I believe, is probably the only intelligent man today in politics“).
Immer wieder äußerte Dalí exzessive Lobpreisungen über die spanische Diktatur
und spottete über deren Kritiker. Diese Haltung gipfelte 1975 in einem
Telegramm an Franco, in welchem Dalí seinen Glückwunsch für die Hinrichtung
von vier Antifaschisten aussprach und feststellte, es müsse noch viel mehr
Exekutionen geben.
Die Surrealisten um André Breton schlossen Dalí wegen seiner
pro-faschistischen Einstellung bereits 1934 aus ihren Reihen aus, was diesen
in seinem Aplomb gegenüber vielen zeitgenössischen Künstlern bestärkte („Der
Surrealismus bin ich!“).
In den USA fand Dalí Anklang mit dem Bekenntnis, Antikommunist zu sein.
Politikwissenschaftler wie Vincente Navarro werfen Dalí vor, nach der Rückkehr
aus den USA seine ehemaligen, linksorientierten Freunde beim Regime denunziert
zu haben.
Dalí war aber auch bekannt für seinen üppigen Lebensstil und seine
Gewinnsucht, die er nicht verhehlte: „Salvador Dalí, myself, is very rich, and
loves tremendously money and gold.“
Dalí-Museen
Salvador Dalí ist der einzige Künstler, für den es bereits zu Lebzeiten zwei
Museen gab, die ausschließlich seinen Werken gewidmet waren. Das erste Museum,
das Dalí Museum in St. Petersburg in Florida wurde im Jahr 1971 von dem
Dalí-Sammler A. Reynolds Morse und seiner Frau Eleanor gegründet. Die Sammlung
wurde zuerst in einem Gebäude in der Nähe ihrer Residenz in Cleveland, Ohio
ausgestellt. Im Jahr 1982 zog das Museum nach St. Petersburg in Florida um. Es
beherbergt 95 Ölgemälde, einschließlich sechs der insgesamt 18 großformatigen
Historiengemälde Dalís.
Das zweite Museum, das Teatro Museo Dalí in seiner Heimatstadt Figueres in
Spanien, war das frühere Theater der kleinen Gemeinde. 1974 ließ Dalí es
zu einem eigenen Museum umbauen, um sich selbst zu würdigen und aus ihm wieder
einen Anziehungspunkt für Menschen zu machen. Der Grund, warum er gerade
dieses Gebäude wählte, ist simpel: Im Jahr 1918, als Dalí 14 Jahre alt war,
fand dort seine erste Ausstellung statt. Nachdem das um 1850 von Roca i Bros
gebaute Theater durch ein Feuer gegen Ende des spanischen Bürgerkriegs 1939
zerstört wurde, schlug Figueres' Bürgermeister Ramon Guardiola 1961 Dalí vor,
dort ein Museum zu errichten. Am 28. September 1974 wurde es eröffnet und
zieht seitdem Millionen von Besuchern an.
In Spanien sind seit Mitte der 90er Jahre zwei weitere Museen der
Öffentlichkeit zugänglich, an denen Dalí maßgeblich beteiligt war. Es handelt
sich dabei um das Schloß von Púbol, welches seit 1970 der Wohnsitz seiner Frau
(schon 1930 versprach er ihr, ein Schloß nur für sie einzurichten) und nach
ihrem Tod 1982 für zwei Jahre auch Dalís Wohnort war, und das Wohnhaus in Port
Lligat, Gemeinde Cadaques, einem kleinen Fischerdorf nahe der
spanisch-französischen Grenze. Nachdem er die Fischerhütte 1930 kaufte,
richtete er es immer weiter her und nach dem USA-Aufenthalt zogen Salvador und
Gala 1948 dort ein.
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